DIE ADRESSE FÜR ANTIKE STOFFE

Antike Stoffe im Ballen


Leinenballen in verschiedenen Längen und Breiten, unifarben, mit oder ohne Streifen, über 100 bis 50 Jahre alt - jeder Leinenballen ist einzigartig. Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts gehörten die aufgerollten Leinenbahnen zur Aussteuer. Aus ihnen wurden die Haushaltstextilien und oft auch Kleidungsstücke genäht. Handgewebtes Leinen misst in der Breite meist zwischen 40 und 80 cm. Es ist gröber, sehr eng gewebt und hat einen Greige-Ton, eine Mischung aus Beige und Grau. Die oft 12 Meter langen Stoffbahnen wurden zur Lagerung aufgerollt, damit das Leinen keine Faltenbrüche entwickelt. Der Begriff Stockflecken oder Lagerspuren taucht in Zusammenhang mit altem Leinen häufig auf. Das hat seinen guten Grund: Leinen, das Jahrzehnte gelagert wurde, verändert sich bedingt durch Feuchtigkeit und Lichteinwirkung. Wurde es in Kellerräumen gelagert, hat die Luftfeuchtigkeit im Stoff spuren hinterlassen. Oder direkte Sonneneinstrahlung hat das Leinen an den dem Licht ausgesetzten Stellen gebleicht. Staub, Schmutz - auch das kann den Zustand eines Ballens beeinträchtigen. Leinen nimmt das nicht so krumm: man kann es bei hohen Temperaturen waschen. Oft hilft schon die Beigabe eines Päckchens Backpulver, um Lagerspuren zu entfernen. Wird Leinen an der Sonne und im Wind getrocknet, bleichen dunklere Flecken allmählich aus. Grundsätzlich machen Zeitzeichen den Charme des alten Leinens aus. Man darf ruhig sehen, dass es ein bisschen gelebt hat und alt ist.