Feine Bettwäsche
Eine schöne Bettwäsche ist schon der halbe Schlaf. Vintage Kissen mit opulenten, von Hand gefertigten Stickereien sind eine Wucht. Und es wäre schon ein Wunder, wenn man darauf nicht herrlich träumen könnte. Die alten Kissen sind sorgfältig ausgewählt, können hier und da ihre Zeitzeichen haben - aber das macht ihren Charme aus. Auch die Sitzkissen aus alten Kornleinen-Säcken gefertigt, haben ihren ganz eigenen Charakter. Sie sind robust, wirken trotz möglicher Flickstellen nochmal so schön - und halten jede Menge aus. Das feste Sackleinen hat nicht selten 80, 90 Jahre überlebt. Da wird es auch als Sitzfläche noch einiges aushalten.
Kissen und Laken sind - je nachdem, aus welcher Region sie kommen - unterschiedlich genäht und bestickt. In Deutschland etwa wurden alte Laken rundherum am Saum mit Knopflöchern versehen. Zwischen zwei Laken kam eine Wolldecke (wie bei einem Sandwich). Mit Knöpfen wurden die Laken dann zusammengehalten. Heute gibt es Bettbezüge, die gleich zusammengenäht sind. Knopflöcher überflüssig. In Frankreich dagegen kennt man keine Knopflochleisten in alten Laken. Dort wurde eine warme Decke im Winter auf die sehr langen Laken gelegt, deren oberes Viertel schließlich über die Wolldecke kam. Daher der Begriff Überschlaglaken. Bleiben wir in Frankreich: Monogramme und Stickereien zieren stets den Teil eines Lakens, der umgeschlagen wird. Monogramme sind obendrein dick und fett - sie stechen ins Auge. Das ist bei uns anders, Monogramme gibt es auch, die sind aber dezenter, manche klein in der Ecke, andere mittig und zart gestickt.
Knöpfe wurden früher auch nicht grundsätzlich an den Stoff genäht, ob Kissen oder Laken. Viele der alten Betttextilien haben nur Knopflöcher - die wurden mit Doppelknöpfen geschlossen. Zwei aneinander genähte Knöpfe.
So erklärt sich auch, weshalb etliche vintage Kissenbezüge knopflos daherkommen.